Analyse der Einflussfaktoren auf das Urlaubserlebnis nach dem zweiten Corona-Lockdown

Während der Corona-Pandemie werden Reiseabsichten und -entscheidungen in großem Maße von dem wahrgenommenen Risiko bzw. dem Sicherheitsgefühl von und bei Urlaubsreisen geprägt. Gleichzeitig ist das Reisen für viele Menschen zentrales Element der Lebensqualität. Urlauber wägen folglich bei der Reiseentscheidung das wahrgenommene Risiko einer Reise mit dem erwarteten Mehrwert positiver Urlaubserlebnisse ab.

Projektbeschreibung
Bislang liegen allerdings sehr wenig Erkenntnisse darüber vor, wie die schließlich unternommenen Urlaubsreisen während der Corona-Pandemie vor Ort erlebt werden, d. h. welche Erlebnisdimensionen und Gefühle überwiegen, wie zufrieden die Gäste mit der Reise sind und welchen Einfluss etwa die empfundene Sicherheit vor Ort, die Akzeptanz von Coronamaßnahmen oder der Impfstatus auf die Wahrnehmung haben. Diesen Fragestellungen (am Beispiel von Urlaubsgästen im Nordseebad Büsum) widmet sich das Projekt des Deutschen Instituts für Tourismusforschung. 
Nach dem zweiten, mehrmonatigen Lockdown (Dezember 2020 - Mai 2021) wurde nach einer kurzen Erprobungsphase mit Modellregionen am 17. Mai 2021 der Tourismus für ganz Schleswig-Holstein unter strengen Auflagen für Betriebe und Gäste (Testpflicht, Maskenpflicht, Hygienekonzepte etc.) wieder geöffnet. So auch im Ort Büsum, der somit ein ideales Setting bot, um das Urlaubserlebnis und die vielfältigen krisenbedingten Einflussfaktoren unter Realbedingungen zu analysieren. Vor diesem Hintergrund wurden seit der Öffnung Mitte Mai 2021 und bis zum Ende der Sommerferien Besucher des Nordseebades während ihres Aufenthaltes online vor Ort (convenience sample) befragt. Der Fragebogen beinhaltete eine Bewertung des Urlaubserlebnisses sowie des Gefühls während der Reise und zahlreiche soziale und persönliche Einflussfaktoren des Erlebens (u. a. Sicherheitsgefühl, Akzeptanz der Coronamaßnahmen, Impfstatus, Soziodemographie). Des Weiteren wurden die Zufriedenheit mit dem Aufenthalt und die Weiterempfehlungsbereitschaft bewertet. Nach Ende der Feldzeit erfolgte im Herbst 2021 eine quantitative Datenanalyse und Bewertung der Zusammenhänge. 

Zielsetzung:    

  • Untersuchung des Corona-Tourismus-Modellprojektes Büsum auf Seiten der Urlaubsgäste mit Übernachtung und der Tagesgäste während des Aufenthaltes sowie der Einwohner*innen von Büsum.

Fragestellungen:

  • Urlaubsgäste mit Übernachtung: Reiseverhalten und Urlaubserlebnis; (Sicherheits-)Gefühle während des Aufenthaltes; Zufriedenheit und Weiterempfehlung; Risikotyp; Akzeptanz von Corona-Auflagen; Impfstatus; demografische Daten.
  • Einwohner*in von Büsum: Auswirkungen von Tourismus auf Büsum und auf Person; Öffnung des Tourismus in Zeiten von Corona; Risikotyp und Sicherheit; Akzeptanz von Corona-Auflagen; Impfstatus; demografische Daten.
  • Tagesgäste*: Reiseverhalten und Erlebnis; (Sicherheits-)Gefühle während des Aufenthaltes; Zufriedenheit und Weiterempfehlung; Risikotyp; Akzeptanz von Corona-Auflagen; Impfstatus; demografische Daten.

Untersuchungsdesign:

  • Online-Befragung, Convenience Sample
  • Ausgabe von Aufklebern und Handzetteln; Aushang von Plakaten
  • Fallzahlen: Urlaubsgäste mit Übernachtung N = 551; Einwohner*in von Büsum N = 30; Tagesgäste in Büsum N = 65

Laufzeit:

  • 10.05.2021 bis 04.10.2021

Projektergebnisse:

 

Kontakt im Deutschen Institut für Tourismusforschung
Dr. Anne Köchling

Projektleiterin | Referentin für Forschungsvorhaben

Dr. Anne Köchling
Telefon +49 (0) 481 8555-556
Vita
Dipl.-Kffr. (FH) Sylvia Müller, M.A.
Projektleiterin | Referentin für Marketing und Marktforschung
Dipl.-Kffr. (FH) Sylvia Müller, M.A.
Telefon +49 (0) 481 8555-547
Vita
Prof. Dr. Julian Reif

Professur Tourismus | Vizedirektor 

Prof. Dr. Julian Reif
Telefon +49 (0) 481 8555-573
Vita
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