Modellierung des Verhaltens deutscher Touristen gegenüber Fernreisezielen in Krisenzeiten: das Beispiel Südafrika

Das Deutsche Institut für Tourismusforschung der FH Westküste untersucht gemeinsam mit dem Forschungsinstitut „Research in Economics, Environs and Society: TREES“ der Partnerhochschule NWU in Südafrika, wie die Deutschen Fernreiseziele im Angesicht der aktuellen multiplen Krisen wahrnehmen. Das auftragsunabhängige Forschungsprojekt baut auf etablierten Theorien zum Konsumentenverhalten auf.

Projektbeschreibung

Vor dem Hintergrund multipler Krisen in Europa (COVID-19, Krieg in der Ukraine, Klimawandel, Inflation) wird vielfach über sich ergebende Anpassungen im Reiseverhalten diskutiert. Insbesondere Fernreiseziele wie Südafrika scheinen infolgedessen für deutsche Reisewillige unattraktiver zu werden. Mit dieser Studie soll am Beispiel von Südafrika das Zusammenwirken psychologischer Aspekte in der Wahrnehmung der Deutschen auf Reisewünsche und die Reiseabsicht nach Südafrika untersucht werden. Den theoretischen Hintergrund bildet die Theorie des geplanten Verhaltens (theory of planned behaviour, Ajzen 1991) bzw. deren Erweiterung im Rahmen des Modells des zielorientierten Verhaltens (Perugini & Bagozzi, 2001) wonach fünf Kernkomponenten (erwartete positve und negative Emotionen, Einstellung, subjektive Normen und wahrgenommene Verhaltenskontrolle) die Wünsche, ein bestimmtes Verhalten auszuführen sowie die Verhaltensabsichten eines Individuums prägen. Bei den subjektiven Normen wird beispielsweise untersucht, was das Umfeld des Individuums von dem geplanten Verhalten (hier: Reise nach Südafrika) halten würde. Auch die Komponente der Verhaltenskontrolle (z. B. wahrgenommene Sicherheit, Kostenkontrolle, Kontrolle über Nachhaltigkeit der Reise) hat in den aktuellen Krisenzeiten eine besonders hohe Relevanz. Gemäß dem Modell des zielorientierten Verhaltens bestimmt außerdem die Häufigkeit des Verhaltens in der Vergangenheit (z. B. Fernreiseziele besuchen) die Wünsche und Verhaltensabsichten. Mit der gleichzeitigen Analyse der Einflüsse intrinsischer und extrinischer Reisemotive sollen zudem Ableitungen für die touristische Praxis abgeleitet werden (z. B. welche Zielgruppen sind auch in Krisenzeiten für ein Fernreiseziel wie Südafrika in Deutschland gut ansprechbar). Ausgewählte Ergebnisse der Studie werden hier im ersten Quartal 2023 zur Verfügung gestellt. Zudem werden die Ergebnisse gemeinsam mit den Kooperationspartnern aus Südafrika im Zuge von wissenschaftlichen Fachartikeln veröffentlicht.

Kooperationspartner

Projektergebnisse

German travel behaviour towards long distance destinations in times of crises: the case of South Africa - first results, 10.02.2023

 

Kontakt im Deutschen Institut für Tourismusforschung
Dr. Anne Köchling

Projektleiterin | Referentin für Forschungsvorhaben

Dr. Anne Köchling
Telefon +49 (0) 481 8555-556
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