Die psychologischen Effekte der Corona-Pandemie auf die Einstellung zu Urlaubsreisen ist viel diskutiertes Thema in Wissenschaft, Medien und Praxis. Wir vom Deutschen Institut für Tourismusforschung widmeten uns der Frage, welche Urlaubseinstellungstypen sich auf Basis von möglicherweise veränderter Reisemotivation und wahrgenommenen Reisebarrieren identifizieren lassen und ob es im internationalen Vergleich Unterschiede in der Bedeutung der Urlaubseinstellungstypen gibt.
Marktsegmentierungen und sich daraus ergebende Urlaubertypologien helfen Anbietern touristischer Leistungen, heterogene Nachfragemärkte zu strukturieren sowie relevante Zielgruppen zu identifizieren und diese passgenau anzusprechen. Vor dem Hintergrund viel diskutierter psychologischer Effekte der Corona-Pandemie auf die Einstellung zu Urlaubsreisen entwickelte das Deutsche Institut für Tourismusforschung eine Urlaubertypologie auf Basis einer möglicherweise veränderten Reisemotivation einerseits und der Wahrnehmung intrapersoneller Reisebarrieren (z. B. Risikowahrnehmung) andererseits. Die Ergebnisse werden nun im Rahmen des neu erschienenen Working Papers„Zwischen Reisemotivation und Reisebarrieren: Analyse von Urlaubseinstellungstypen in neun westlichen Ländern nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie“ von der Autorin Dr. Anne Köchling vorgestellt.
Die Analyse wurde auf Basis von Ende 2021 im Rahmen der Studienreihe Destination Brand erhobenen, repräsentativen Daten aus insgesamt neun westlichen Staaten durchgeführt (n = 11.003). Mittels multivariater Analysemethoden konnten insgesamt fünf Corona-Urlaubseinstellungstypen identifiziert und hinsichtlich ihres Reiseverhaltens sowie coronabedingter Strategien für zukünftige Urlaubsreisen beschrieben werden. Des Weiteren wurde die Relevanz (Clustergröße) der fünf Typen je Land ermittelt und verglichen, so dass sich im Zusammenspiel aller Erkenntnisse strategische Hinweise zur Produktentwicklung und Kommunikation in den untersuchten Ländern ergeben.
Das Working Paper erschien in der Working Paper Series des Deutschen Instituts für Tourismusforschung und ist kostenfrei abzurufen.
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